Samstag, 25. August 2012

Schule und Lernen – Zentrale Befunde der Sinus Milieu Studie U18


Jugendliche gehen meist gerne zur Schule!
  • die Mehrheit der Jugendlichen geht gerne oder zumindest ohne großen Widerwillen zur Schule
  • Jugendliche, die in der Schule keine Erfolgserlebnisse haben, ausgeschlossen werden oder sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, fühlen sich deutlich weniger wohl.

Das Lehrer- Schülerverhältnis ist für den Lernerfolg wesentlich!
Jugendliche wollen:
  • Kompetenz, Empathie und Ausstrahlung der Lehrkraft, sowie deren Verständnis für ihr außerschulisches Leben
  • ein angenehmes, harmonisches Klassengefüge
  • bildungsnah: Kompetenz und Leidenschaft für das eigene Fach
  • bildungsfern: Wert auf eine anerkennende, respekt- und verständnisvolle Umgangsweise.
  • mehr Verständnis für die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher, Humor und Entspanntheit/Lässigkeit.
Aufsteigen nicht Aussteigen!
  • guter Schulabschluss ist für die Jugendlichen die notwendige Voraussetzung für eine gute Ausbildung
  • unterschiedliche Schultypen stattet sie nach ihrer Ansicht nicht mit gleichen Zukunftschancen aus.
  • Jugendliche an Hauptschulen sehen wesentlich sorgenvoller in die Zukunft
  • Jugendliche an Realschulen und Gymnasien sind optimistischer, klagen jedoch über gestiegenen Druck durch G8
Unterricht:
Jugendliche sehen folgenden Bedarf:
  • stärkere individuelle Förderung
  • deutliche Orientierung am individuellen Leistungsniveau
  • mehr Berücksichtigung individueller Interessen
  • stärkerer Praxisbezug des schulischen Lernens
  • mehr aktivierende und unterhaltsame Lernformen

Jugendliche in der Schule: so viel wie nötig, so wenig wie möglich!!
  • Jugendliche möchten Freiräume für sich selbst und für die Freundinnen und Freunde außerhalb der Schule haben.
  • Schule wird für Jugendliche nicht als Ort des Engagements wahrgenommen.
  • keine lebensweltliche Orientierung zur Ganztagsschule
  • diejenigen, die halbtags eine Schule besuchen, möchten dort auf keinen Fall mehr Zeit verbringen als notwendig.
  • für GTS Schüler wird die Zeit in der Schule nicht als nachteilig beschrieben.
  • Kritik an der GTS eher von älteren Schülern, die ein zumeist spielerisches Angebot für eine jüngere Zielgruppe kritisieren.
Wünsche und Veränderungen:
  • konservativ-bürgerliche Jugendliche: wenig Veränderungswünsche
  • Prekäre und Materialistische-hedonistische Jugendliche: mehr Inhalte, die an ihre Alltagserfahrungen anschließen.
  • adaptiv-pragmatische Jugendliche: vermissen den Praxisbezug
  • sozialökologische und Experditive Jugendliche: mehr individualisiertes Lernen in frei gewählten Vertiefungsfächern wäre gut.
  • sozialökolische Jugendliche: Anerkennung und Einfluss der außerschulischen Lernleistungen in die Bewertung
  • Experimentalistisch-hedonistische Jugendliche: haben eigene Lerninteressen, die sie aus ihrer Sicht gar nicht in der Schule realisieren können (z.B. jugendkulturelle Themen)

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